Sommer 24
Ketuta Alexi-Meskhishvili, Thea Djordjadze, Nika Kutateladze, Klara Lidén, Albert Leo Peil, Rosemarie Trockel, Andro Wekua
 

Eröffnung: 11. Jul. 2024, 18–21 Uhr

CCA Berlin freut sich, Sommer 24 mit bestehenden und neuen Arbeiten der Künstler*innen Ketuta Alexi-Meskhishvili, Thea Djordjadze, Nika Kutateladze, Klara Lidén, Albert Leo Peil, Rosemarie Trockel und Andro Wekua zu präsentieren. Sommer 24 ist kuratiert von Thea Djordjadze und Fabian Schöneich und lädt eine Gruppe von Künstler*innen ein, die größenteils in Berlin leben und die sie seit längerem verfolgen. Sommer 24 ist die erste Gruppenausstellung des CCA Berlin; sie ist ein Experiment und ein Dialog mit der Architektur des Ausstellungsraumes.

 

Sommer 24, Ausstellungsansichten, CCA Berlin, 2024. Fotos: Diana Pfammatter/CCA Berlin.

Ketuta Alexi-Meskhishvili ist eine georgisch-amerikanische Künstlerin, die in Berlin lebt. Sie kombiniert analoge fotografische Techniken mit digitaler Manipulation, um die Negativfilme zu beeinflussen, zu überbelichten oder zu verunreinigen. Dabei entstehen oft zarte, geisterhafte Bilder, die auf Fenster, durchscheinende Stoffe oder andere unerwartete Oberflächen gedruckt werden. Ihre Arbeiten strahlen eine luftige Schönheit aus, die aus der Durchlässigkeit und dem wechselhaften Charakter des Mediums selbst entsteht und durch ein ständiges visuelles Oszillieren zwischen Lesbarkeit und Unschärfe gekennzeichnet ist.

Thea Djordjadze schafft Skulpturen und Installationen mit einer beunruhigenden, poetischen Kraft. Ihre Arbeiten reagieren oft auf subtile, präzise Weise auf die Bedingungen ihrer Umgebung und lösen die trägen Aufladungen des Ausstellungsraums auf. Der prozesshafte Charakter von der Praxis der in Berlin lebenden georgischen Künstlerin stellt die Vorstellung vom Kunstwerk als fixem Objekt in Frage. Ihre räumlichen Interventionen evozieren körperliche Empfindungen, instinktive Reaktionen und ergreifende Emotionen; sie rufen unvorhersehbare Arten der Wahrnehmung und des Bewohnens eines Innenraums, eines Zimmers oder eines offenen Raums hervor.

Nika Kutateladzes Gemälde versinnbildlichen Fragmente und Zeichen aus persönlichen Erinnerungen, deren Bedeutung sich immer wieder dem Versuch einer Interpretation entzieht. Der in Tiflis lebende Künstler erschafft oft unheimliche Szenerien, die von traumhaften Figuren bevölkert sind, in denen Nostalgie, Trauma, Verzweiflung und Verwandlung mitschwingen. In seinen Installationen und Skulpturen experimentiert Kutateladze mit einem breiten Spektrum unterschiedlicher Umgebungen, von der natürlichen, urbanen und architektonischen Umwelt bis hin zu unseren innersten psychischen Landschaften.

Klara Lidén ist eine schwedische Künstlerin, deren Praxis sich auf Installation, Performance und Video erstreckt. Ihre Faszination für Abfallmaterialien und funktionale Objekte führt zu radikalen Versuchen, unsere Raumwahrnehmung und unser Verständnis davon, was ein Kunstwerk ist, auf ebenso subtile wie unerwartete Weise zu beeinflussen. Mit scharfem Humor lässt sie ihre Skulpturen als Möbelstücke oder banale städtische Objekte durchgehen. Ihre Präsenz bewegt sich oft auf dem schmalen Grat zwischen Unauffälligkeit und Deplatziertheit.

Albert Leo Peil war ein deutscher Künstler, der für seine akribisch geprägten Kupferarbeiten und Tuschezeichnungen bekannt ist, in denen Gender und Queerness die zentralen Themen sind. Mit seinem facettenreichen Werk schuf Peil eine Welt tektonischer Landschaften, die von idealisierten Figuren bevölkert werden, die Elemente der Mythologie, himmlische Wesen und kulturelle Ikonen miteinander verbinden. Unter Einbeziehung von Sci-Fi und metaphysischen Bildern sind seine Kompositionen oft ambivalent und androgyn, getrieben von der Sehnsucht nach einer zukünftigen Utopie, in der das queere Leben majestätisch geheiligt ist.

Rosemarie Trockel gilt als eine der einflussreichsten Konzeptkünstlerinnen in Deutschland. Ihre Skulpturen, Collagen, Keramiken, Strickarbeiten, Zeichnungen und Fotografien sind bekannt für ihre subtile Gesellschaftskritik und subversiven ästhetischen Strategien. Im Mittelpunkt ihrer Praxis stehen eine scharfsinnige Neuinterpretation "weiblicher" Techniken, die ironische Verschiebung kultureller Codes, die Freude am Paradoxen und die Weigerung, sich den kommerziellen und institutionellen Ideologien des Kunstsystems anzupassen.

Andro Wekua arbeitet in einem breiten Spektrum von Medien, darunter Collage, Malerei, Skulptur, Installation und Film. Der in Georgien geborene und in Berlin lebende Künstler hat einen einzigartigen Kosmos geschaffen, in dem Fragmente persönlicher und politischer Erinnerungen in eindringlichen Assemblagen zusammenlaufen und aufeinanderprallen. Wekuas Praxis beleuchtet die dunklen Zwischenräume der Emotionen mit subtiler Symbolik, um die Zweideutigkeiten der Geschichte hervorzuheben.