Lawrence Abu Hamdan
Dirty Evidence
Wir freuen uns zur Präsentation der ersten umfangreichen Monografie des Künstlers Lawrence Abu Hamdan Dirty Evidence einzuladen, veröffentlicht von Lenz Press in Zusammenarbeit mit Bonniers Konsthall (Stockholm) und herausgegeben von CCA Berlins Gründungsdirektor Fabian Schöneich.
Die Publikation bietet einen vollständigen Überblick über die Praxis des Künstlers in den letzten 10 Jahren. Neben einer eingehenden visuellen Analyse des Werks von Abu Hamdan enthält das Buch Essays, die sich sowohl auf einzelne Werke als auch auf das Gesamtwerk des Künstlers konzentrieren. Wissenschaftliche und kreative Ausführungen untersuchen die politischen Aspekte der Schlüsselwerke von Abu Hamdan, während ein vollständiges Verzeichnis der bisherigen Werke diese Monografie zu einem wichtigen Instrument für Kurator*innen und Wissenschaftler*innen macht, die sich mit den Themen beschäftigen, denen der Künstler seine Praxis widmet. Zu den Autor*innen der Publikation gehören: Lawrence Abu Hamdan, Natasha Ginwala, Ruba Katrib, Andrea Lissoni, Ramona Naddaff, Theodor Ringborg, Fabian Schöneich, Yasmine Seale und Eyal Weizman.
Im Rahmen der Veranstaltung findet ein Gespräch zwischen dem Künstler und dem Kurator Aram Moshayedi statt.
Die Buchvorstellung ist Teil von CCA Berlins Stirring Up Trouble, ein Programm, das sich im Laufe des Monats Juni entfaltet und vier unterschiedliche, miteinander verbundene künstlerische Positionen einlädt, die den Akt des Zuhörens in seinen vielfältigen Möglichkeiten untersuchen: als eine Methode, unsichtbare Formen von Gewalt zu bezeugen (Lawrence Abu Hamdan); als eine Einladung, sich tropische Geografien anders vorzustellen und einzunehmen (Kent Chan); als eine Praxis der lokal-spezifischen Gestaltung und der gemeinschaftlichen Zugehörigkeit (Black Obsidian Soundsystem); und als ein regeneratives und archivarisches Portal zu gemeinsamen Hinterlassenschaften und Geschichten des Widerstands (Steffani Jemison und Justin Hicks).
Stirring Up Trouble wird großzügig von der Stiftung Between Bridges unterstützt.
Lawrence Abu Hamdan ist ein Künstler und "privates Ohr", dessen Projekte die Form von audiovisuellen Installationen, Videos, Performances, Fotografie, Essays und Vorträgen haben. Sein Interesse an Klang und dessen Überschneidungen mit der Politik hat seinen Ursprung in seinem Hintergrund als Musiker auf Tournee und Vermittler von DIY-Musik. Die Audio-Untersuchungen des Künstlers wurden als Beweismittel vor dem britischen Asyl- und Einwanderungstribunal verwendet und dienen Organisationen wie Amnesty International und Defence for Children International zusammen mit Forscherkollegen von Forensic Architecture als Argumentationshilfe. Zu den jüngsten Einzelausstellungen gehören Lawrence Abu Hamdan / Dirty Evidence, Bonniers Konsthall (2021); Green Coconuts and Other Inadmissible Evidence, Secession, Wien (2020); The Voice Before the Law, Hamburger Bahnhof, Berlin (2019); Earwitness Theatre, Institute of Modern Art, Brisbane (2019), Contemporary Art Museum, St. Louis (2019), Witte de With, Rotterdam (2019), Chisenhale Gallery, London (2018); Hammer Projects: Lawrence Abu Hamdan, Hammer Museum, LA (2018); und Earshot, Portikus, Frankfurt (2016). Abu Hamdan ist Mitpreisträger des Turner Prize 2019. Er ist außerdem Preisträger des EMAF Award 2020, des Edvard Munch Art Award 2019, des Baloise Art Prize 2018 und des Abraaj Art Prize 2018. 2017 gewann er den Kurzfilmpreis beim Rotterdam International Film Festival und 2016 erhielt er den Nam June Paik Award für neue Medien.
Aram Moshayedi ist Schriftsteller und Robert-Soros-Kurator am Hammer Museum in Los Angeles, wo er zuletzt (zusammen mit Connie Butler) die Ausstellung und Publikation Paul McCarthy: Head Space, Drawings 1963-2019. Zu seinen weiteren Ausstellungen gehören Stories of Almost Everyone; Made in L.A. 2016: a, the, though, only (mit Hamza Walker); und All the Instruments Agree: An Exhibition or a Concert. Seit er 2013 zum Hammer kam, hat er Projekte der Künstler Lawrence Abu Hamdan, Marwa Arsanios, Andrea Bowers, Andrea Büttner, Simon Denny, Mario Garcia Torres, Shadi Habib Allah, Maria Hassabi, Jasmina Metwaly, Oliver Payne und Keiichi Tanaami sowie Avery Singer kuratiert. Er hat für zahlreiche Ausstellungskataloge sowie für Artforum, Art in America, BOMB Magazine, Frieze, Metropolis M, Parkett, X-TRA Contemporary Art Quarterly und Bidoun, für das er als Redakteur tätig ist, geschrieben.