Kinga Tóth
Rafael Moreno

Mit einer Einführung zu Displayed Words von Nan Xi, Assistenzkuratorin CCA Berlin und einem Gespräch, moderiert von Lou Ferrand, Jeunes Commissaires Fellow 2023 des CCA Berlin.

 

Lesung mit Kinga Tóth, Rafael Moreno und Lou Ferrand, Displayed Words, Bärenzwinger, 2024. Fotos: Diana Pfammatter/CCA Berlin

Die zweite Lesung im Rahmen des Literaturprojekts Displayed Words des CCA Berlin – in Kollaboration mit dem Bezirksamt Mitte und dem Berliner Künstlerprogramm des DAAD – findet am 26. März 2024 um 19 Uhr im Bärenzwinger statt. Die Lesung bringt alte und neue Werke von Kinga Tóth und Rafael Moreno zusammen, die beide Teil von Displayed Words sind. 
Displayed Words ist ein Experiment im Umgang mit Sprache, Text und Poesie durch digitale und öffentliche Formate. Die zweite Ausgabe von Displayed Words findet vom Dezember 2023 bis April 2024 im Bezirksamt Mitte, Rathaus Tiergarten statt, wo Texte von verschiedenen Autor*innen und Künstler*innen auf einer digitalen Anzeigetafel auf dem Balkon über dem Haupteingang präsentiert werden. 
Vom 1. bis 29. Februar war das Gedicht "Durch Nadeln / Tűleveleken" von Kinga Tóth in deutscher und ungarischer Sprache zusammen mit dem englischen Gedicht "Numbers" von Rafael Moreno zu sehen. Auf ihre eigene Art und Weise führen beide Texte eine ständige Verhandlung zwischen dem Körper und der Gewalt der Welt. Sie berufen sich auf die Stile des religiösen Psalms bzw. des Stream of Codes, um Möglichkeiten der Verweigerung und des entgegengesetzten Begehrens zu erkunden. 
Der Abend beginnt mit einem Gespräch zwischen den Künstler*innen und Lou Ferrand, einer in Paris lebenden Kuratorin und Autorin und Jeunes Commissaires Fellow des CCA Berlin im Jahr 2023. Das Gespräch wird in englischer Sprache geführt. Danach folgen die Lesungen in verschiedenen Sprachen, begleitet von Sound und Musik feat. Europa. 

Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich. Weitere Informationen finden Sie unter displayedwords.org.

Displayed Words ist eine Zusammenarbeit zwischen CCA Berlin und dem Bezirksamt Mitte in Kooperation mit dem Berliner Künstlerprogramm des DAAD, mit Texten von Ingeborg Bachmann, Angélica Freitas, Hassan Khan, Otis Mensah, Rafael Moreno, Nazanin Noori, Nhã Thuyên und Kinga Tóth. Alle angezeigten Texte sind auch auf displayedwords.org zu sehen. Das Projekt wird von einer Reihe von Lesungen und einem Konzert begleitet. 

Gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa aus Projektmitteln von Draussenstadt und unterstützt vom Berliner Künstlerprogramm des DAAD.

Kinga Tóth, Schriftstellerin, Bild- und Klangpoetin, Performerin, Lehrerin und Übersetzerin, schreibt in ungarischer, deutscher und englischer Sprache und präsentiert ihre Arbeit in Performances, Ausstellungen, Installationen und Festivals. Sie ist auch Philologin und Lehrerin, hält international Vorträge und Workshops und arbeitet als Journalistin und Redakteurin von Kunstmagazinen sowie als Kuratorin von Kulturprogrammen. Kinga Tóths Publikationen umfassen Gedichtbände, Kataloge für bildende Kunst, Romane und Musikaufnahmen; sie nahm an mehreren Artist/Writer-Residenzen teil (IWP, LCB, GEDOK, Bosch, Solitude usw.) und ist Mitglied mehrerer Kunstorganisationen. Kinga Tóth war 2023 Literaturstipendiatin des Berliner Künstlerprogramms des DAAD.

Rafael Moreno wurde 1993 in Kolumbien geboren und lebt und arbeitet derzeit in Paris. In Morenos Arbeit als interdisziplinäre*r Künstler*in konzentriert sich Moreno auf den Begriff der Technologie, insbesondere auf die historische Entwicklung der mechanischen Automatisierung und der Kommunikationstechnologien, sowie auf deren heutige politische und soziale Folgen. Moreno nähert sich dieser Frage aus einer kolumbianischen Perspektive, um die geopolitischen Beziehungen zwischen dem globalen Süden, Europa und den Vereinigten Staaten darzustellen, die in Form von historischen Machtstrukturen wie Kolonisierung, Industrialisierung und Globalisierung zum Ausdruck kommen. Als Methode schlägt Moreno vor, die Wechselwirkungen zwischen Literatur, Architektur und Wirtschaft zu erforschen, um die Ausarbeitung solcher Machtstrukturen und ihre Unterwanderung und Trivialisierung in der Populärkultur zu verstehen. Auf diese Weise möchte Moreno Strategien des kollektiven Widerstands und des Ungehorsams entwickeln, die heute integriert werden können.