Yalda Afsah
PAN

Eröffnung: 29. Jan. 2026, 18-21 Uhr

Yalda Afsah, PAN, 2026, Filmstill. Courtesy die Künstlerin.

CCA Berlin freut sich, die Einzelausstellung PAN der in Berlin lebenden Künstlerin Yalda Afsah zu präsentieren. Nach ihren jüngsten dokumentarischen Porträts, die die vielschichtigen Komplexitäten der Mensch-Tier-Beziehungen untersuchten, richtet die deutsch-iranische Filmemacherin nun ihre Linse auf die aufgeladenen, eigentümlichen Dynamiken gemeinschaftlicher Praktiken.

In ihrem neuesten Film PAN (2026) schwebt Afsahs Kamera über, um und zwischen den Praktizierenden, die das jährliche Ritual der Paneurhythmie in den Rila-Bergen Bulgariens vollziehen – einer spirituellen Tradition, die Anfang des 20. Jahrhunderts entstand. Entsprechend dem Rhythmus von Sonnenauf- und -untergang kombiniert die Paneurhythmie Musik, synchronisierte Bewegungen und rhythmische Gesten, die Körper und Geist der Teilnehmenden auf die „kosmischen Energie“ der umgebenden Landschaft in Einklang bringen und eine harmonische Verbindung zwischen Mensch und Natur fördern sollen.

In der Begegnung mit dieser Welt bleibt Afsahs Linse unvoreingenommen. Ihre Aufnahmen zeugen von einer aufmerksamen Neugier, die den hypnotischen Reiz des Rituals einfängt, ohne belehrend zu wirken oder vorgetäuschte Objektivität zu simulieren. Durch die Isolierung von Gesten, die Modulation der Geschwindigkeit und die Hervorhebung einzelner Bewegungen innerhalb der Gemeinschaft verstärkt das Werk die Spannung zwischen Ritual, Landschaft und Gruppendynamik. Ein komponierter Soundtrack verändert zudem die Wahrnehmung der Betrachtenden und lädt zur Reflexion darüber ein, wie gemeinschaftliche Praktiken Bedeutung und Verbindung stiften – und wie sie zugleich schön oder mitunter auch verstörend erscheinen können.

Gefördert von der Karin und Uwe Hollweg Stiftung.

Yalda Afsah, PAN, 2026, Filmstille. Courtesy die Künstlerin.

Yalda Afsah (*1983, Berlin) ist eine deutsch-iranische Künstlerin und Filmemacherin, die in Berlin lebt und arbeitet. Ihre Praxis erforscht, inwieweit filmischer Raum durch filmische Techniken konstruiert wird. Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen internationalen Ausstellungen und auf Filmfestivals gezeigt, darunter Manifesta 13, Locarno Film Festival, New York Film Festival, Berlinische Galerie, Institute of Contemporary Arts London und Neuer Berliner Kunstverein. Einzelausstellungen fanden unter anderem bei JOAN, Los Angeles (2023), Between Bridges, Berlin (2023), Halle für Kunst Steiermark, Graz (2022) und Kunstverein München (2022) statt. 2023 wurde sie mit dem Hans-Purrmann-Preis ausgezeichnet und sie ist derzeit Professorin an der HFBK Hamburg.